oder: Der "Watchmen"-Trailer ist online!
Eigentlich sollte der "Watchmen"-Trailer ja erst ab morgen früh auf der Website des hier erst im letzten Beitrag angepriesenen UK-Filmblatts "Empire" zu sehen sein und ein paar Stunden später dann in den US-Kinos vor dem neuen "Batman".
Weil die Londoner wohl zu aufgeregt waren (wir reden hier immerhin über die – schwitz! – Verfilmung des vielleicht besten Comics aller Zeiten), war der Trailer aber heute schon für ein paar Minuten im Netz. Aufmerksame Nerds bekamen das mit, griffen zu, und nun findet man den Anmacher z. B. bereits HIER.
Die YouTube-Version dagegen ist inzwischen wieder futsch.
Und: Ja, klar, ich weiß, dass dieser dufte Tipp hier morgen Schnee von gestern ist. Ist mir aber schnuppe.
Wie ich das Ding finde? Sag ich morgen.
"My confusion gradually faded as
the day wore on, a succession of
pots of tea and stalled projects."
Dylan Horrocks:
"Hicksville"
"Hossa, da bin ich wieder!" So habe ich ja schon Mitte Dezember etwas voreilig posaunt. Dann aber mochten die alten Bekannten Erkältung und Post-Weihnachtsdepression auch 2007 nicht auf einen Besuch verzichten (und hängen hier sogar noch immer herum) und jetzt ist das alte Jahr auch schon wieder perdu.
Nichtsdestrotrotz: Die Festtage habe ich zwar internet-, aber nicht comic-frei verbracht. Man erlaube mir, zwecks einer kurzen Chronik ausnahmweise ins atemlose Präsens zu wechseln:
Bei einem vorweihnachtlichen Umtrunk in Hannover erfahre ich am 22. Dezember: Hinter dem vor wenigen Monaten gescheiterten Versuch einer Wiederbelebung der in den 70ern für ihren psychedelischen Look gerühmten "Perry Rhodan"-Comics stand kein Geringerer als Karl Nagel, Ex-Kanzlerkandidat der Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands (APPD), außerdem bekannt als Webdesigner und Punkpromi of "Chaostage"-fame.
Ach, ich hab ja offenkundig wirklich von nix 'ne Ahnung! Nicht einmal davon, dass Herr Nagel (mit bürgerlichem Namen: Peter Altenburg) auch die hanseatische Horrorcomic-Anthologie "Elbschock" und den Superheldenversuch "Alphatier" lanciert hat. Dabei steht das alles schon lange im Netz.
Tags darauf bin ich bei einem befreundeten Zeichner zu Gast, der vom 22. Comic-Seminar in Erlangen erzählt.
Ich staune andächtig: Zwanzig Zeichner leben eine Woche lang jugendherbergesk zusammen, zeichnen von früh morgens bis spät abends, dass es rauscht. Die DozentInnen Isabel Kreitz ("Die Entdeckung der Currywurst"), Pascal Rabaté (hierzulande – auch mir – leider unbekannt) und der umtriebige Szene-Veteran Paul Derouet beraten – und raten gegebenenfalls auch mal ab, wenn ihnen Story-Ideen nichts spruchreif erscheinen.
Klingt alles großartig. Leider muss man zeichnen können, um an dem Seminar teilzunehmen. Was soll nur aus mir werden?
Über Weihnachten hole ich dann zwei Comics nach: die faszinierend ambivalente Comic-Tierfabel "Pride of Baghdad" meines derzeitigen Lieblings-US-Autors Brian K. Vaughan ("Y – The Last Man", "Ex Machina") und den brillant gezeichneten, hochsensibel erzählten, aber leider doch arg vorhersehbaren Krimi-Manga "Die Stadt und das Mädchen" von Jirō Taniguchi.
Außerdem - man kann ja nicht immer nur Comics lesen - löse ich mit Gänsebraten im Bauch endlich das Text-Computerspiel "Anchorhead" (Nerd-Zeug? Ja, aber schlau gemacht und sauspannend!) und lese Daniel Kehlmanns Seit-136-Wochen-oder-so-auf-der-Spiegel-
Bestsellerliste-Bestseller "Die Vermessung der Welt", den – ich trau' mich ja kaum, das zu sagen – ich rasend komisch finde.
Nicht aus dem Kopf geht mir bis Neujahr freilich der letzte 2007er Beitrag im immer lesenswerten "Welt am Draht"-Comic-Blog: Die dort verlinkten amerikanischen Bestenlisten und erst recht die Nominierungslisten für das Festival in Angoulême zeigen einem mal wieder, was man alles verpasst hat oder - für Fans halbvoller Gläser - was man im neuen Jahr getrost kaufen kann.
In diesem Sinne:
Viel Spaß mit 2008!