"Wie viel Bewegung wird hervorgebracht
durch das Streben nach Ruhe!"
Marie von Ebner-Eschenbach
Ich sollte jetzt vielleicht von einer "kreativen Auszeit" sprechen. Aber erstens habe ich nie verstanden, ob damit eine Auszeit vom oder zum Kreativsein gemeint ist und zweitens habe ich bessere Ausreden dafür parat, weshalb hier seit Anfang April nichts passiert ist.
Zunächst, sehr frei nach Lichtenberg, ein guter Rat: Wer lärmige Nachbarn hat und zwei Paar extrem wertvoller Hosen, mache ein Paar zu Geld und suche sich eine neue Wohnung.
Okay, das liest sich jetzt noch bescheuerter als es in meinem Kopf klang...
Jedenfalls: Wegen zu viel Remmidemmi und einem halben Dutzend anderer Gründe habe ich in der "schönsten Stadt der Welt"® ein gutes Jahr nach einer besseren Bleibe gesucht und sie schließlich keine hundert Schritte von der alten entfernt gefunden.
Nach dem Umzug (bei dem sich drei Möbelbeförderungsfachleute als Comic-Kenner entpuppten) glaubte dann erst einmal mein Internet-Provider beweisen zu müssen, dass er nicht ohne Grund nach der Heldin eines surrealen Kinderbuchs benannt ist.
Und dann stand die Comic-Sammlung endlich hier drüben und das Netz lief wieder und ich stellte beschämt fest, dass ich seit fast zwei Monaten keinen Comic mehr gelesen und somit wenig zu sagen hatte. Um so peinlicher, als ich während des Umzugs etwa zwei Dutzend ältere und moderne Comic-Klassiker in den Händen hielt, deren Lektüre ich immer wieder verschoben hatte. Dazu kommen noch diverse Sekundärwerke, die ich ebenfalls längst gelesen haben wollte sowie ein Haufen jungfräulicher Zeichentrick-DVDs.
Gleich nach dem Umzug heißt es hier deshalb schön paradox: "Back to the roots!" In den folgenden Monaten werde ich mehr über Klassiker und Sekundärliteratur schreiben als bisher.
Außerdem widme ich mich der wichtigen Frage: Wie ordnet man Comics am besten im Regal?
Doch, ehrlich. Oder findet Ihr das einfach?