Echt chromisch: ein Parodie-Panel zu Scott McClouds
Comic über den Google-Browser (hier das Original)
Der Welterfolg seines gezeichneten Sachbuchs "Understanding Comics" (dt. "Comics richtig lesen") hat den umtriebigen Scott McCloud zur Lieblingshassfigur vieler akademischer Comic-Theoretiker gemacht – eine Spezies, die darunter leidet, dass die meisten Comic-Fans nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Dass McCloud nun im Auftrag des SaugSuchmaschinen-Goliaths Google einen P.R.-Comic zum neuen Browser "Chrome" gezeichnet hat, macht ihn sicher nicht beliebter.
Und tatsächlich trägt dieser sicher cool bezahlte Job nicht gerade zu McClouds Glaubwürdigkeit als Indie-Künstler bei. als. Andererseits sollte man bedenken, dass ein Szene-Heiliger wie Will Eisner auch einst Lehr-Comics für die US-Army produzierte. Und ich will jetzt gar nicht davon anfangen, dass McCloud Familienvater usw. usf.
Obwohl ich mich also nicht über McClouds Auftragsarbeit zu echauffieren vermag, finde ich die Parodien auf seinen Comic saukomisch. Die bisherigen Beispiele (siehe hier und hier und hier) kopieren schamlos McClouds Panels und manipulieren nur die Texte, die größtenteils von Google-Mitarbeitern stammen – mit sehr witzigem Ergebnis. Ich hoffe aber, dass bald eine frisch gezeichnete Parodie auf das ganze 38-seitige Ding erscheint.
Und gleich noch mal: Fälschung und Original
Der Spaß ist natürrrlich illegal: Auf der Rückseite der Comic-Broschüre verbittet sich Google solche "derivative works".
Insofern ist es durchaus sympathisch, dass McCloud auf seiner Heimatseite selbst auf einige weitere "remixes" verlinkt (unten rechts).