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Freitag, 31. August 2007
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal
über die "Königin der Herzen" schreiben würde, aber...
über die "Königin der Herzen" schreiben würde, aber...
neurokomiker, 01:04h
"Nur in Bild! Dianas letzte Stunden als Comic": Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal eine "Bild"-Zeitung gekauft habe, doch diese Worte ganz oben auf der Titelseite lassen mich – klatschabstinent, aber comic-affin – an diesem Donnerstagmorgen dann doch wie hypnotisiert zugreifen.
Zwei "Altmeister des Comics" ("Bild" zitiert die "FAZ" als Leumund) seien hier kreativ gewesen, die Namen erfährt man aber erst auf der letzten Seite, wo sich auch das Werk selbst findet: "Sid Jacobson (77) und Ernie Colón (75)" – bitte, wer? Erst beim Verweis auf deren kürzliche Comic-Umsetzung des "9/11 Report" klingelt es.
Ebenso wie bei der von viel Hype begleiteten, umstrittenen grafischen Adaption des Terror-Berichts ("Bild": "mit Sprechblasen und einem einstürzenden World Trade Center als Buntbild") frage ich mich auch bei dem exklusiv für Springer kreierten Diana-Comic: Was soll das Ganze?
Stärker noch als "The 9/11 Report" (im Original bei Marvel, deutsch bei Panini) ist auch "Dianas letzte Stunden" nur im weitesten Sinne ein Comic. Im Grunde handelt es sich um eine mit gezeichneten Momentaufnahmen illustrierte Text-Chronik, in der man nicht einmal Sprechblasen findet, geschweige denn avanciertere Techniken des sequenziellen Erzählens.
Dass die Tragödie betont nüchtern nachgezeichnet ist, macht die Umsetzung keineswegs tiefgründiger. Sid Jacobson betrachtet das als "grafischen Journalismus", doch wer den erleben will, sollte eher zu Art Spiegelmans "Maus", Joe Saccos "Safe Area Gorazde" oder Guy Delisles "Shenzhen" greifen.
Wer sich selbst eine Meinung bilden möchte: Den Comic gibt es auch online.
(Bizarrerie am Rande: Obwohl das erste Panel Diana und Dodi al-Fayed im Motorboot zeigt, plappert der "Bild"-Begleittext auf der Titelseite von einem "offenen Cabrio"! In der Online-Version desselben Textes wurde der Fehler korrigiert.)
Zwei "Altmeister des Comics" ("Bild" zitiert die "FAZ" als Leumund) seien hier kreativ gewesen, die Namen erfährt man aber erst auf der letzten Seite, wo sich auch das Werk selbst findet: "Sid Jacobson (77) und Ernie Colón (75)" – bitte, wer? Erst beim Verweis auf deren kürzliche Comic-Umsetzung des "9/11 Report" klingelt es.
Ebenso wie bei der von viel Hype begleiteten, umstrittenen grafischen Adaption des Terror-Berichts ("Bild": "mit Sprechblasen und einem einstürzenden World Trade Center als Buntbild") frage ich mich auch bei dem exklusiv für Springer kreierten Diana-Comic: Was soll das Ganze?
Stärker noch als "The 9/11 Report" (im Original bei Marvel, deutsch bei Panini) ist auch "Dianas letzte Stunden" nur im weitesten Sinne ein Comic. Im Grunde handelt es sich um eine mit gezeichneten Momentaufnahmen illustrierte Text-Chronik, in der man nicht einmal Sprechblasen findet, geschweige denn avanciertere Techniken des sequenziellen Erzählens.
Dass die Tragödie betont nüchtern nachgezeichnet ist, macht die Umsetzung keineswegs tiefgründiger. Sid Jacobson betrachtet das als "grafischen Journalismus", doch wer den erleben will, sollte eher zu Art Spiegelmans "Maus", Joe Saccos "Safe Area Gorazde" oder Guy Delisles "Shenzhen" greifen.
Wer sich selbst eine Meinung bilden möchte: Den Comic gibt es auch online.
(Bizarrerie am Rande: Obwohl das erste Panel Diana und Dodi al-Fayed im Motorboot zeigt, plappert der "Bild"-Begleittext auf der Titelseite von einem "offenen Cabrio"! In der Online-Version desselben Textes wurde der Fehler korrigiert.)
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